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10. Die zeit bleibt nicht stehen

Ich wollte nach Hause, ich wollte weinen, ich wollte mir die Decke über den Kopf ziehen.
Aber da gab es ja noch unsere Große. Nicht nur, dass wir einfach nur fertig waren.
Nein, es war natürlich noch Laternenzeit und unsere Emely war mit leuchtenden Augen dabei.
Überall um uns herum Babys und Schwangere. Wie gern, wäre ich einfach wieder nach Hause geflüchtet. Und als ob das noch nicht reicht, musste ein Junge neben
uns laufen, auf dessen Laterne DICK und FETT „Fynn“ steht. Na danke auch.
Ich war noch nie so froh, als an diesem Abend der Laternenumzug vorbei war und ich weder Babys, noch schwangere oder `Fynn- Laternen` ertragen musste.

Mein Weg mit der Trauer umzugehen war reden, reden, reden und Texte und Gedichte schreiben. In unregelmäßigen Abständen schreibe ich meine Gefühle und Gedanken nieder:

Ein Tag bei euch
Mein liebes Kind, was machst du grad´
Tollst durch die Wolken Tag für Tag?
Mit deinen Freunden an der Hand,
durchs ganze Sternenkinderland?!
Wie sieht ein tag bei euch aus?
Heckt ihr auch mal Unsinn aus?
Toben, spielen, lachenwie
es unsere Erdenkinder machen?
Was könnt ihr mit den Wolken machen?
Türmchen bauen? Knetfiguren? basteln?
Seit ihr oft am lachen?
Oder was macht ihr dort für Sachen?
Malt uns Morgens und zu später Stund´
den Himmel kunterbunt Ein buntes Farbenmeer,
dass mögen wir hier unten sehr.
Euch geht´s gut?! Ich würds so gern wissen.
Vielleicht würde ich euch dann ein kleines bisschen
weniger vermissen.
Spielen, toben, lachen,
wie gern würde ich das mit euch machen
Euch beizubringen zu laufen, sprechen
und alleine zu essen.
All das würde ich niemals vergessen.
Leider seid ihr nicht mehr hier
und wir vermissen euch so sehr.
Zu wissen euch niemals lachen zu sehen
tut im Herzen sehr sehr weh.
Wir wissen ihr habt im Himmel euren Frieden
und ihr auf der Erde sind Mama und Papa,
die euch von ganzem Herzen lieben


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