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20. aus der Traum/ 21. wieder auf Null

20. Aus der Traum?

 

4 Sternenkinder gehören nun zu uns.
Viele Monate haben wir zwischen Freude und Leid, zwischen Lachen und Tränen gelebt.

Können wir einfach keine Kinder (mehr) bekommen?
Sollte es das nun gewesen sein?
Mit nicht mal Mitte 20 den Kinderwunsch begraben?

Woher wir die ganzen Monate die Kraft genommen haben und nehmen?
Wie stark man ist, merkt man erst, wenn man keine andere Wahl hat. Und genau das trifft es auf den Punkt. Unser Kinderwunsch ist sehr stark und so blieb und bleibt uns nichts weiter übrig alles unermüdlich weiter zu kämpfen. Ich konnte und wollte mich damit nicht abfinden.

Diese Ungewissheit.
Dass ewige Warum.

Das war nicht auszuhalten.

Ein letztes, ein allerletztes Mal wollten wir noch kämpfen.

 


21. wieder auf Null

Wir wollten nochmal ganz von vorn anfangen. Wir wechselten den Gynäkologen und mussten knapp 3 Monate auf den ersten Termin warten.
Das Warten hat sich dafür richtig gelohnt: Zum ersten Mal fühlten wir uns richtig ernst genommen. Wir erzählten und er wusste sich auch keinen Rat, äußerte nur kleine Hinweise, woran es gelegen haben könnte. Wir erhielten eine Überweisung ins Kinderwunschzentrum und einen Termin zur Bauch- und Gebärmutterspiegelung. Also schon wieder ein Eingriff,
schon wieder eine Narkose. Nun gut, da musste ich wohl durch. Das Team war wirklich sehr lieb und somit war die OP nur halb so schlimm.
Diesmal allerdings steckte ich die Narkose nicht ganz so gut weg. Mir war so schlecht nach dem Aufwachen. Dafür erhielten wir nur positive Nachrichten – keine Auffälligkeiten, alles so wie es sein soll. In der Zwischenzeit sollten wir auch alle Unterlagen von allen Frauenärzten/ Krankenhäusern von Beginn der ersten Schwangerschaft anfordern.

Als ich die Unterlagen in den Händen hielt, kam so einiges wieder hoch: der Geburtsbericht unserer Emely war eher eine interessante Märchenstunden.
Ich weiß nicht, wessen Geburt da dokumentiert wurde, aber die unserer Tochter war es nicht! Und dann las ich etwas, was mich völlig aus der Bahn warf.

Mir fiel der Bericht (Laborbericht) von unserem
Sternenkind Jonah in die Hände. Unser Kind wurde scheinbar untersucht (ohne unser
Wissen und ohne unser Einverständnis) und zwar so, dass anschließend nichts mehr von ihm über war und er somit gar nicht bestattet wurde!
Wir hatten also keine Einladung zur Sammelbestattung bekommen, weil unser Kind dort gar nicht ist! Seit über 2 Jahren gehen wir an diesen Ort um zu trauern und um unserem Kind nah zu sein, um dann zu erfahren, dass unser Kind dort gar nicht ist!
Und das OBWOHL wir im Krankenhaus gekämpft hatten und auf eine Bestattung
BESTANDEN haben! Das zu lesen, gab mir nochmal nen ordentlichen Hieb und es dauert einige Wochen bis ich mich wieder gefangen hatte.
Dann kam auch schon bald der Termin im Kinderwunschzentrum. Wir waren doch sehr angespannt. 10 Ampullen Blut musste ich `hergeben`, während von meinem Mann nur eine reichte. Wir waren froh, dass das Team dort sehr nett und einfühlsam war. Nach 1 oder 2 Wochen lagen auch hier die Ergebnisse vor:
NICHTS! Es war alles okay.

Dieses Ergebnis war zwar einerseits schön, andererseits plagte die Frage nach dem Warum jetzt viel viel mehr. Wieso verlieren wir denn ein Kind nach dem anderen, wenn doch alles gut ist?!
Uns wurde trotzdem geraten Aspirin zur besseren Durchblutung ab sofort und dann bis zur 36
Schwangerschaftswoche zu nehmen und Progesteron zur besseren Entwicklung ab dem positiven Test bis zur 12 Schwangerschaftswoche.

Wir waren also soweit.
Einmal, einmal wollten wir es noch versuchen.


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