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19. Unser Alltag

´Ihr müsst auch an euch und eure Tochter denken` - ja natürlich mussten wir das und natürlich hatte unsere Tochter weiterhin ihre Kindheit mit Mama und Papa, die Spaß mit ihr machten. Natürlich waren wir mit ihr auf Spielplätzen, im Zoo und taten das, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Dennoch waren auch im Alltag immer wieder Situationen, die mich zurückwarfen, die mir in die Magengrube schlugen. Ich wollte nie, dass meine Tochter davon etwas mitbekommt, das klappte aber nicht immer.

Meine Zeit – die Zeit für unsere Sterne nahm ich mir Abends. Ich schreibe meine Gedanken nieder, höre gern die Lieder von Unheilig und lasse Tränen dann auch einfach mal laufen.
Mir war es wichtig, meiner Tochter und mir genug Raum für Spaß, Freude und Routine zu lassen. Genauso wollte und konnte ich meine Wut, meinen Schmerz, meine Sehnsucht nicht unterdrücken. Manchmal gelang es mir natürlich nicht bis Abends zu warten und die Tränen kamen einfach. Auch das war okay und meine Tochter durfte auch sehen, dass ich traurig
bin. Wir waren immer sehr offen und ehrlich zu ihr. Der Tod war bei uns immer Thema – Kindgerecht und positiv.
Wir überlegen dann gemeinsam z.B. was die Sternenkinder wohl grade machen, womit sie spielen und was sie am liebsten essen. Beim Laternelaufen schaut sie oft in den Sternenhimmel
und sucht den hellsten Stern. Sie ist sich sicher, dass von dort ihre Sternengeschwister
zuschauen . Unsere Tochter weiß, auch, dass das Vermissen dazu gehört und das es okay ist zu weinen.


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