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17. der Kinderwunsch ist stärker

Im Januar 2016 versuchenten wir es nun nochmal ... wir waren uns sicher, dass diesmal nichts passieren kann … nach soviel Leid war das nicht möglich.

Ein neues kleines Leben in mir,
mein kleiner Schatz, wie geht es dir?
Darfst du endlich bei uns bleiben?
oder musst auch du zu den Englein eilen?

Ein Kind an der Hand und 3 im Herzen,
jeden Abend brennen Kerzen.
Dürfen wir endlich ein Folgewunder bekommen?
Oder wird uns auch dieses Kind wieder genommen?

Unsere Hoffnung ist riesengroß,
täglicher Begleiter ist im Hals ein riesiger Kloß.
Bitte bitte lass uns beim ersten Termin dein Herzchen sehen,
wir wollen doch dann freudestrahlend nach Hause gehen.

Wir hoffen so sehr, dass es diesmal gut geht,
und wir dich ganz lange begleiten können auf deinem Weg.
In 35 Wochen bist du bei uns, gesund und munter,
dann wird unser Leben hoffentlich wieder bunter.

Ich hoffe so sehr, dass deine Geschwister auf dich aufpassen und wir Ende September endlich wieder ein Baby haben dürfen mit dem wir kuscheln können, das schreit und das wir nie mehr loslassen müssen. 3 Sternenkinder in einer Familie waren wirklich genug. Und bei Fynn sah man ja, dass der Körper die Schwangerschaft halten kann und nicht schon ganz früh irgendwas `schief läuft`. Wir gingen Anfang der 9ten Schwangerschaftswoche zum
Arzt. Das Herz schlug - alles super. Wir freuten uns. Für mich war das die letzte Bestätigung, dass ich recht hatte und wir nun doch noch unser Wunder bekommen dürfen.




Für meinen kleinen Bauchzwerg:
Ein schlagendes Herz durften wir sehen,
dürfen wir mit dir in eine bunte Zukunft gehen?
Darfst du endlich bei uns bleiben?
Wir möchten doch so gern auf deinem Lebensweg begleiten.

So viele Gedanken, ob wieder was passiert und die Hoffnung, dass nun alles gut wird.
8,5 Wochen haben wir schon geschafft, dein schlagendes Herz zu sehen gab uns neue Kraft.
Ich war so entspannt wie schon lange nicht mehr.

KeineÄngste, keine Sorgen.

Ich war mir sicher, meinem Schatz geht es gut. Regelmäßig suchte ich immer wieder mit
unserem Fetal Doppler nach dem Herzschlag von unseren kleinen Wunder. Als ich ihn nicht fand, schob es auf die frühe Woche und blieb entspannt. Als ich rechnerisch bei 12+0 war versuchte ich es erneut. So langsam müsste ich unser Mäuschen doch mal finden
– wieder ohne Erfolg.

Diesmal aber war mir schlagartig ganz komisch.
Ich ging zur Toilette und hatte braunes Blut am Papier- Nein Nein Nein!

Das dufte nicht sein.
Nein, nicht noch ein kind verlieren.

Von einer Sekunde auf die andere Schoss es mir durch den Kopf – unser Baby ist gegangen. Schon wieder ein Sternenkind!
Es fühlte sich an, als ob jemand einen Schalter umgelegt hat.

Ich wusste, das mein Baby gegangen war.
Ich bat meine Mutter mich zum Arzt zu bringen und im Auto zu warten.

Ich wollte die Bestätigung, dass ich mich getäuscht hatte.

Wir haben schon 3 Sternenkinder – dass kann einfach nicht sein.
Ich ging dort nochmal auf die Toilette – hellrotes Blut am Papier.

Es war vorbei – schon wieder.

Ich erzählte kurz dem Arzt vom Blut und er wollte erst mal einen Ultraschall machen.
Ich zitterte und schaute auf den Bildschirm.
Da war es – unser kleiner Schatz.
Es sah genauso aus, wie beim letzten mal, es hätte doch gewachsen sein müssen.
Der Arzt fand keinen Herzschlag.
Und noch viel schlimmer - das Baby war am gleichen Tag des letztens
Termins verstorben.

Weinend und zitternd rief ich meinen Mann an. Auch diesmal ging es zur Ausschabung.
Auf dem Zimmer waren noch 2 andere Damen mit ambulanter OP. Sie wussten ja nicht warum ich hier bin und meinten noch zu mir, dass ich ja froh sein kann, dass ich mittags schon durch bin „nur um meine Tochter abholen zu können“. Sie hätten zu Hause auch genug zu tun und würden auch gern `bevorzugt` behandelt werden.
Unsere Große war bei meiner Mama und die musste leider am frühen Nachmittag zur Arbeit.

Und da war es wieder – das funktionieren müssen.

Eben kurz eine Ausschabung zwischen Frühstück und frühem Nachmittag.
Was für ein unsagbar schreckliches Gefühl im Krankenhaus zu stehen und zu klären, ob man auch bloß bis dann und danndurch ist mit der OP, damit man sich zu Hause um sein Kind kümmern kann.

Gegenüber meinem Sternenkind habe ich mich wie die Rabenmutter des Jahres gefühlt.
Als die beiden Damen mitbekamen, wieso ich überhaupt hier bin herschste Stille – bis zu meiner Entlassung wurde nichts mehr gesagt.


Kapitel 18: 18-lebe-wohl/

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